Alles! Aber nie richtig!
Als ich angefangen habe in der Gastronomie zu arbeiten, dachte ich: „Okay! Jetzt fängt das Leben erstmals so richtig an!“ Schnell musste ich bemerken, dass das Leben mich auslacht. Es hat mich regelrecht verspottet.
Meine Ausbildung fing damit an, dass ich eine grauenvolle Chef-Besetzung hatte. An die dutzende Male habe ich erwägt zu kündigen. Ich spielte die Szene in meinem Kopf immer wieder ab. Doch ich konnte nicht. Immer wieder habe ich mich daran erinnert, dass ich eine Zukunft möchte und eine Ausbildung zwingend nötig ist.
Damals noch, dachte ich, dass jeder Ausbildungsbetrieb so sei. Es ist ein schmaler Grat zwischen ordentlich korrekter Ausbildungsweise oder emotionale Misshandlung.
Mir wurde immer gesagt, „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Mittlerweile weiß ich, wie viel Unwahrheit in diesem kleinen Satz steckt. Eine komplette Riege an Menschen versteckt sich hinter dieser Aussage und rechtfertigt damit eine nicht korrekte Arbeitsweise.
In meiner Ausbildung musste ich so einiges über mich ergehen lassen, sodass mich gezwungen sehe, mit all meinen Erfahrungen leben zu müssen. Zu meinem Bedauern, muss ich feststellen, dass ich ausgerechnet das nicht will.
Meine negativen Erfahrungen, die ich in der Ausbildung erdulden musste, würde ich sehr gerne mit euch teilen.
Inhaltsverzeichnis
#1 Hormon geladene Chefs
Es kam so oft vor, dass beide Chefs ihre Gefühle, nicht unter Kontrolle hatten und es immer wieder zu emotionalen Ausbrüchen kam. Es verging kein Tag, an dem ich nicht ins Büro zitiert wurde, um stramm zu stehen. Es waren so oft die banalsten Sachen. Dinge, die keine Bedeutung hatten, weil sie so unwichtig waren. Zu Anfang meiner Ausbildung ging es um Blusen. Ich musste weiße Blusen tragen. Also bin ich losgefahren und habe Blusen gekauft. Meiner Chefin waren Sie nicht weiß genug. Denn weiß und weiß, ist ein Unterschied. Sie mochte die Blusen nicht und somit musste ich noch einmal losfahren, um andere weiße Blusen zu kaufen.
Außerdem zitierte Sie mich oft ins Büro, nur um mich zu fragen, warum ich so doof sei. Natürlich habe ich keine Antwort darauf. Was soll ich Ihr denn darauf auch antworten?
Dann gab es noch die Momente, wo Sie mich ins Büro zitiert, nur damit ich Ihre Hundeleine suche. Da der Hund herausmusste und Sie die Leine verlegt hatte. Das ganze Hotel steht kopf, weil Madame die Leine nicht finden konnte.
Natürlich musste immer alles sofort passieren. Wenn man nur 5 Minuten suchen musste, konnte man sich sicher sein, dass es einen Einlauf gibt.
Es war eine Selbstverständlichkeit, dass Wörter unterhalb der Gürtellinie gefallen sind. Dummes Schwein und Westfalen Sau waren nur zwei Ihrer Lieblingswörter. Im Laufe von drei Jahren gab es noch eine ganze Reihe mehr an Wörtern.
#2 Personal einfach Zweck Entfremden
Immer wieder kam es vor, dass beide Ihr Personal zu privaten Zwecken ausgenutzt haben.
Ich musste über einen längeren Zeitraum immer wieder die Hemden vom Chef bügeln und immer mit der Begründung, „Damit du es lernst“.
Immer wenn Freunde oder Verwandte zu Besuch waren, mussten alle Hotelgäste warten, bis die privaten Gäste von beiden Chefs bedient wurden. Gäste mussten auf Ihr Essen und Ihre Getränke warten. Wenn sich Gäste beschwert haben, gab es Ärger. Doch es war unmöglich, an zwei Orten zur selben Zeit zu sein.
#3 Fragwürdige Erziehungsmethoden
Bei den fragwürdigen Erziehungsmethoden bin ich nicht einmal sicher, ob es sich dabei um profilieren handelt. Es gab Situationen, da wollte man nur klarstellen, wer hier der Chef im Haus ist. Vorzugsweise war es das ältere Personal, dass sich bei den Chefs profilieren wollte.
Einmal musste ich eine Bierrunde aufnehmen. Da die Situation sehr stressig war, war mein Ton auch etwas höher. Unsere ehemalige Empfangsdame dachte sich, schicke ich Sie mal ums Haus herum. Ich musste die Biere anzapfen und bevor der Schaum verschalt ist, musste ich um das Hotelanwesen herumgelaufen sein und das Bier zu Ende zapfen. Unsere Empfangsdame fand das sehr witzig.
#4 Fragwürdige Erziehungsmethoden à la Terrorist
Um das Personal gefügig zu machen, wurde der Schlafrhythmus unterbrochen. An einigen Tagen bekam man kein frei und an Tagen, an denen man frei brauchte, bekam man kein frei. Sie wurden absichtlich blockiert und immer mit der Begründung: „Sie arbeiten im Gastgewerbe und müssen deshalb flexibel bleiben“. Es gab sogar Situationen, in denen der Dienstplan so geschrieben wurde, dass man mehrere Tage am Stück durcharbeiten musste. Außerdem wurde ständig von Spätschicht auf Frühschicht gewechselt oder es wurden mehrere Tage Teilschicht gemacht. Das hatte zur Folge, dass die Müdigkeit, das Stresslevel und der emotionale Pegel sich extrem erhöht. All diese Methoden erinnern mich an Terroristen. Bei vielen Arten von Terrorismus hören wir von Verhörmethoden der Spezialeinheiten. Der Schlafentzug in meiner Ausbildung hat mich sehr stark daran erinnert.
In meiner dreijährigen Ausbildung ist so vieles passiert, dass ein einfacher normaler Artikel einfach nicht ausreicht. Ich habe nur über einen kleinen Teil geredet. Die meisten Erzählungen behalte ich lieber für mich.
Die Wahrheit ist, dass ich keine guten Gedanken oder positive Eindrücke gewonnen habe. Viele Sachen, die ich in der Ausbildung gelernt habe, möchte ich vergessen, da sie mir nie etwas gebracht haben. Ich habe so viele unnütze Sachen gelernt, dass sie mich sogar teilweise in meiner jetzigen Arbeit behindern und beeinträchtigen. All meine Macken und Marotten kommen seit der Ausbildung noch stärker raus und sorgen für Unruhe in meinem Leben.
Das Fazit ist: Ich mache alles, aber nie richtig!
Liebe Grüße
Miss Katherine White
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