10 Jahre Arbeiterklasse
Journal

10 Jahre Arbeitsleben. Eine Dokumentation über die Zustände in der Arbeiterklasse! (Teil 1)

(Bezahlte oder unbezahlte Werbung enthalten)

Ich arbeite jetzt schon seit über 10 Jahren in der Arbeiterklasse! Für manch einen ist das nicht viel. Doch für mich schon. Ich habe so vieles gesehen, gehört und persönlich erlebt. Es sind nicht immer die guten Dinge, die mir in Erinnerung geblieben sind. Manchmal waren es harte Monate, in denen du gearbeitet hast und dachtest: „Lass mich im Bett liegen und geh, du verdammter Tag“. Sehr oft wusste man schon, wie der Tag anfängt und wie er endet.

Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in meine Doku Reihe: 10 Jahre Arbeitsleben. Eine Dokumentation über die Zustände in der Arbeiterklasse!“ geben.

Meine persönlichen Erfahrungen!

Als ich meine Ausbildung anfing, musste ich jeden Tag ins Büro. Meine damalige Chefin brauchte einfach einen  Sack, an dem Sie ihre Wut ablassen kann. Jedes Mal war ich das! Sie beschimpfte mich immer als eine „Westfalen Sau“.  Im Laufe von 3 Jahren habe ich so einige Schimpfwörter an den Kopf geknallt bekommen. Nur um mal ein paar davon aufzulisten: Sau, Westfalen Sau, dumme Sau, Arschloch, Westfalen Arschloch, usw. Es war eine endlos lange Reihe von Schimpftiraden.

Meine verschiedenen Chefs

In all den vielen Jahren, habe ich einige Chefs gehabt. Manche waren OK und andere wiederum nicht.

Ich hatte viele Charaktere, mit denen ich klarkommen musste. Das war nicht immer so einfach.

Der Doktor

Einer meiner Chefs wollte immer mit Doktor angesprochen werden. Er war nicht einmal ein richtiger Doktor. Er machte seinen Doktor in englischer Literatur oder so ähnlich. Seine Arroganz war so groß, dass er sich über seinen Doktor profilieren musste. Leider hatte sein Doktor keine Ahnung von Hotelarbeit, weshalb sie auch nicht erfolgreich waren.

Die abgebrochene Rechtsanwältin

Ich hatte auch mal eine Chefin, die eine Ausbildung als Hotelfachfrau gemacht hat, weil Sie durch die Examensprüfung gefallen ist.  Sie hatte Jura studiert und ist im letzten Jahr ihrer Abschlussprüfung durchgefallen. Danach entschloss sie sich eine Ausbildung, als Hotelkauffrau zu machen. Sie sagte mir einmal: „Teller tragen kann jeder Idiot.“ Tja! Wenn das so ist. Nur weil man eine Ausbildung als Hotelfachfrau bestanden hat, heißt das nicht, dass man in seinem Beruf gut ist. Ich kann bestätigen, dass Sie es nicht war. Immer wieder fiel sie mit ihrem unangenehmen Verhalten auf. Ich kann mich noch an eine Situation erinnern, da war das Restaurant voll. Wir waren alle im Stress und wussten nicht, wohin mit der ganzen vielen Arbeiten. Aber unsere Chefin interessierte sich nur für die Hundeleine. Diese hatte sie nämlich verlegt. Sie schreite durch das ganze Restaurant: „Du verdammte scheiß Westfalen Sau. Ich habe dir gesagt, suche die Hundeleine, denn ich will mit dem Hund raus! Die Gäste sind mir scheiß egal, die können warten. Lasst alles stehen und liegen und sucht die Hundeleine.“

Da fehlen einem die Worte. Unseren Gästen damals auch. Sie erkundigten sich danach, ob wir die Hundeleine gefunden hatten. Es hat ja lange genug! So der Kommentar von den Gästen! Das war mir peinlich.

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Der faule Chef

Auch faule Chefs gibt es. Die zeigen sich den ganzen Tag nicht. Manchmal kann man Sie beim Herausgehen sehen. Wenn du am Hintereingang stehst. Die verursachen keine Probleme, könnte man meinen. Doch in Wirklichkeit sind Sie das Problem. Nie ist ein Ansprechpartner da. Du kannst aktuelle Probleme nicht mit ihm teilen. Das hat zur Folge, wenn der Chef aus Zufall von dem Problem hört, dann bekommst du einen dicken Einlauf. Du sagst dir, es sei nicht deine Schuld, aber das ist es, weil der Chef keine Schuld hat. Denn es ist ja deine Aufgabe, ihn darüber zu informieren.

Mister Morgenmantel

Mein damaliger Chef schickte mir immer um 1 Uhr in der Nacht den Dienstplan für den nächsten Tag. Er fiel so aus, dass ich morgens um 5.15 Uhr da sein musste. Denn wir hatten Gäste, die zur Arbeit mussten. Also ging ich jeden Morgen in den Keller und machte mein Frühstück für die Gäste. Anschließend stand mein ehemaliger Chef im Morgenmantel vor mir und sagte: „Ich bin Unternehmer und gehe erst um 1–3 Uhr ins Bett. Es wäre schön, wenn ich morgens ausschlafen könnte, weil ich einen schweren Tag vor mir habe. Da ich Chef bin, habe ich viel Arbeit, aber das können Sie nicht verstehen, weil Sie ja nur Kellnerin sind. Das einzige, was Sie tun müssen, ist einen Teller tragen. Da Sie gerade keine Gäste haben, arbeiten Sie auch nicht! Daher wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie morgens leiser wären beim Frühstücksdienst, damit ich in Ruhe weiter schlafen kann!“

Natürlich! Es ist nur Teller tragen und wenn kein Gast da ist, habe ich auch keine Arbeit! Ganz klar! So ist das nicht!

Der hinterlistige Chef

Es kommt vor, dass Chefs auch hinterlistig sind und versuchen dir Stunden zu stehlen. In einem Hotel war es so, dass der Chef sich immer aufgeregt hat, dass es dreckig sei. Er fand immer eine Stelle. Das hatte zur Folge, dass wir in unserer Freizeit zur Arbeit kommen mussten und alles aufgeräumt haben. Allerdings durften wir uns diese 4 Stunden extra nicht aufschreiben. Die haben wir für den Betrieb gemacht, weil ein sauberer Betrieb ja in unserem Ermessen ist. Damit hat der Chef immer die Stunden begründet. „Weil wir das für uns machen“.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass die 4 extra Stunden nicht bei jedem gelten. Ich war gerade im Haus unterwegs, stand gerade hinter einer Ecke und habe versehentlich ein Gespräch mit gehört. In diesem beschwerte sich eine langjährige Mitarbeiterin, dass Sie unter gar keinen Umständen 4 Stunden extra arbeitet und dafür die Stunden nicht bezahlt bekommt. Da sagte der damalige Chef; „Das sei kein Problem, Sie dürfe die Stunden aufschreiben, aber Sie darf niemandem etwas davon erzählen. Da sonst die anderen auch wollen. Das müsste unter uns bleiben“.

Ja! So kann es auch gehen.

Der aggressive Chef

Es war einmal…,

ein Chef, der bei jedem bisschen ausflippte. Er fing schon an zu schreien, da fing der Tag noch gar nicht richtig an. Emotional konnte er sich an allem aufgeilen. Alles ging im gegen den Strich. Nach einer Weile schmiss er nur noch die Sachen hinter dir her. Es war immer gut nicht in seiner Reichweite zu stehen. Jeder Tag war ein emotionaler Tag.

Die Hausfrau

Ja es gibt Sie wirklich! Die arbeitenden Hausfrauen. Wenn Hauswirtschaft zu einem Vollzeitjob in der Gastronomie wird. Man sollte denken, dass sei eine gute Idee. Da jeden Hausfrau hauswirtschaften kann! Leider ist das nicht so. Denn viele Organisationen, die du zu Hause machst, sind im Berufsalltag nicht tragbar. Viele dieser Organisationen dauern im Ausführen länger und man benötigt daher sehr viel Zeit zum Umsetzten. Das führt dazu, dass man nie fertig wird und die reine Arbeitszeit somit um einige Stunden verlängert wird.

Der Chef, der sich nicht für Probleme interessiert

Egal welches Problem du hast, am Ende ist es immer deine Schuld, wenn es schiefgeht. Da der Chef nicht über das Problem an sich spricht und sich auch nicht dafür interessiert, wie dieses Problem entstanden ist, nimmt das Problem eine eigene Gestalt an.  Manche Chefs sehen nur die Probleme, wenn ihnen das Geld fehlt. Aber dann ist es zu spät für einen Umkehrgedanken. Am Ende dieser Kette von Problemen stehst du! Denn du bekommst den Ärger. Wenn Gäste sich nicht an die Regeln halten wollen, musst du ihnen die Regeln erklären. Wenn die Gäste aber kein Interesse haben, drohen Sie das Hotel zu verlassen. Dann bekommst du die Schuld, weil du  anders hättest  reagieren können. Denn in den Augen des Chefs bist du inkompetent. Jetzt fehlt ihm Geld.

Als ob der Chef es besser gemacht hätte? Garantiert nicht! Regeln sind Regeln und wir müssen uns alle daran halten. Ich muss die Regeln kommunizieren und die Gäste an die Einhaltung erinnern. Wenn diese nicht kooperativ sind und ihre eigenen individuellen Regeln möchten, dann ist es nicht meine Schuld, wenn diese das Hotel verlassen.

Meine Leben mit diesen Charakteren!

Das Leben mit diesen Menschen ist weiß Gott nicht einfach. Jeder Tag ist eine Herausforderung. An manchen Tagen läuft es gut und dann wieder nicht. Es ist eine Talfahrt mit Höhen und Tiefen.  Bei jedem neuen Chef denke ich an all diese Macken und frage mich, welchen Macken ich jetzt wieder ausgesetzt bin. Immer wenn du dich neu bewirbst, weißt du nicht, ob es gut oder schlecht wird. Es kann sogar sein, dass es gut läuft und erst mit der Zeit kippt. Alles ist offen.

Der Weg meiner Dokumentation

In den nächsten Wochen werde ich euch auf eine lange Reise der Hochs und Tief der Arbeiterklasse mitnehmen. Viele dieser Themen werden euch bekannt vorkommen. Manche von euch werden vielleicht schockiert sein. Doch das Leben spielt nicht fair und viele von uns können keinen Langzeitjob vorzeigen.

Ich möchte euch einen kleinen Einblick geben:

  • Lügen im Bewerbungsgespräch. Wenn dir der Chef ein Märchen erzählt.
  • Ab wann kann man sich von einem Gehalt eine Reinigungskraft leisten? Ein Chef erzählt! Der Arbeiter muss lachen.
  • Ich möchte Vollzeit arbeiten.  Der Arbeitgeber interpretiert und teilt ein.
  • Wenn dir der Arbeitgeber die Periode verbietet.
  • Wenn man vor dem Arbeitgeber zugeben soll, dass man einfach nur faul ist.
  • Zwangsarbeit zum Multitasking! Wenn du 5 Jobs machen musst, aber nur einen bezahlt bekommst.
  • In der Arbeit total gehetzt.
  • Wenn dein Arbeitgeber möchte, dass du ihm Geld zurückgibst von deinem Gehalt, weil er der Meinung ist, du verdienst zu viel.
  • Wenn der Arbeitgeber, der Meinung ist, er muss nur Gehalt zahlen, wenn Gäste da sind, weil nur dann Arbeit anfällt.
  • Wie viel ist genug Gehalt.
  • Die geschenkten Stunden.
  • Wenn die gesetzlich angeordnete Ruhezeit nachts eingeplant wird, nur damit du schnell wieder Arbeiten kommst.
  • Sekundenschlaf! Wenn in einer Sekunde dein ganzes Leben vorbei sein kann.
  • Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.  Warum manche Sachen einfach inklusive sind.
  • Meine Schlussworte über die Dokumentation „10 Jahre Arbeitsleben in der Arbeiterklasse“.

Ich freue mich über all meine Leser und wünsche mir, dass viele von euch meine Beiträge lesen. Hinterlasst mir doch einen Kommentar.

Wie sind eure Erfahrungen!

Mit freundlichen Grüßen

Miss Katherine White

Hey! Mein Name ist Ann-Kathrin und ich blogge unter dem Namen Miss Katherine White.
Hey! Mein Name ist Ann-Kathrin und ich blogge unter dem Namen Miss Katherine White.

Du findest hier Gedanken, Informationen und Geschichten aus verschiedenen Bereichen meines Lebens. Die Stadien meiner Geschichte sind vielleicht auch deine?

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7 Kommentare

  • Miss Katherine White

    Danke für deinen tollen Kommentar. Ich stehe erst noch am Anfang meiner Dokumentation. Vielleicht verfolgst du mich ja die nächsten 16 Wochen. Ich habe noch so einige Beiträge auf Lager. Das war noch längst nicht alles.

  • matzelentzsch

    Liebe Ann-Kathrin, eine sehr interessante Dokumentation. Da könnte ich tatsächlich auch so einige Einblicke aus meinem Arbeitsleben und dem von Kolleginnen oder Kollegen, sowie Bekannten und sogar Verwandten beisteuern, die deinen Schilderungen nicht ganz unähnlich sind. Wie einer der Kommentatoren auch schrieb, dass wir nicht mehr im 18. Jahrhundert leben, so ist es zwar aber in einigen und leider nicht so wenigen Branchen werden Angestellte, wie „Arbeitsmittel BENUTZT“ und ganz gleich, ob es Arbeitsgerichte gibt oder nicht, dort wo es keine Tarifverträge (mehr) gibt und die Gewerkschaften keine Handhabe oder auch kein Interesse haben, dort herrscht „Wildwest“. Respekt für Dich, dass du bei so einigen Chefs, die du beschriebst durchgehalten hast. Deine Dokumentation ist sehr gut geschrieben, wie ich finde. Viel Erfolg und viele Grüße, aus dem schönen Elbe-Elster Land. Matze Lentzsch

  • grieblerkatrin

    Hi…schockierende Einblicke in dein Arbeitsleben, die du mit uns teilst…echt heftig…ich möchte nicht überheblich wirken, aber warum tust du dir das an…ein neuer Job ist kein MUSS dort zu bleiben…anschauen, reinfallen und dann entscheiden…in Zeiten wie diesen, kann man entscheiden was und für wen ich arbeiten möchte…sei es dir selber wert, auf dich und deine Bedürfnisse zu achten…love it, change it or leave it…alles liebe Katrin

  • Miss Katherine White

    Danke für deinen tollen Kommentar. Ja du hast Recht. Wir leben nicht mehr im 18. Jahrhundert. Ich muss dir ehrlich sagen, dass das an der stelle niemanden Interessiert. Ich habe sogar vor dem Arbeitsgericht verloren. Mein ehemaliger Chef vor sehr vielen Jahren musste mir keine Überstunde bezahlen. Wir mögen jetzt im 21. Jahrhundert leben, aber fair ist es nicht geworden.

  • Ulrich Lucas

    Hallo Ann-Kathrin!
    Wir leben nicht mehr im 18. Jahrhundert. Was Du da teilweise schilderst, sind Fälle fürs Arbeitsgericht. Was ist mit Eurer Gewerkschaft? Der DEHOGA? Solche Vorgehensweisen gehören dokumentiert und zur Anzeige gebracht!

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